Carta de Wagner para Luis II. 1.MÄRZ 1871
Mein erhabener Freund und ewig geliebter Wohlthäter!
Ihr so huldvolles Schreiben ermuthigt mich, ja es fordert mich auf, Ihnen abermals von mir in der Weise zu berichten, wie ich so oft auf Ihren für mich stets wahrhaft verehrungswürdigen Wunsch es mir zu erlauben hatte. Wenn ich daher in Schwierigkeit hierüber gerathe, so kann der Grund davon gewiss nicht etwa in einer gegen sonst minder befeuernden Wirkung Ihrer Aufforderung, sondern lediglich in dem Gegenstande der gewünschten Mittheilung liegen, als welchen ich eben mich, und das was ich erlebe und schaffe, zu erkennen habe. Ueber diesen, von Ihrer Huld zu stets für mich so erhebenden Gefühlen angeregten Gegenstand, hatte ich in Leid und Freud’ oft zu berichten: Sie wissen, mein erhabener Freund, dass ich für Leid und Freud’ von Ihnen abhing, und Ihr stets mir grossmüthig gewogenes Herz sagt Ihnen, dass ich nie verzagen durfte, wenn ich die Wagschalen, in denen meine Ruhe lag, oft mit Trauer in das Schwanken gerathen sehen musste. Darf ich nach Ihrem neuesten huldvollen Schreiben noch heute erkennen, dass jene Gewichte sich mir günstig stellen, wofür ich Sie aus tiefster Seele segne, so muss ich doch die Schwierigkeit, welche mich im Betreff der Erfüllung Ihres Wunsches jetzt belastet, in dem inneren Widerwillen ersehen, welchen ich dagegen empfinde, Sie in einer Täuschung über die sehr ernsten Nachwirkungen erhalten zu sollen, welche es auf meinen Seelenzustand ausübte, dass ich jene Wagschalen so bedenklich und anhaltend im Schwanken begriffen sah. Gewiss überwindet die Liebe endlich Alles, auch jeden Zweifel. Soll ich Ihnen jedoch heute über mich Auskunft geben, und Ihnen vor Allem von dem Werke berichten, dem Sie Ihre so über Alles wichtige Theilnahme zugewandt haben, so muss ich Ihnen bekennen, dass die Erfahrungen der beiden vergangenen Jahre im Betreff des Schicksales eben jenes Werkes diesem nicht förderlich gewesen sind. Und hierin liegt die grosse Schwierigkeit für meine Mittheilung. Denn das mir Unbegreifliche musste ich wahrnehmen, dass jede Hinweisung in diesem Bezugvon dem Einzigen unverstanden blieb, der hier einzig mein Schicksal, und zwar mit dem tiefsten Bewusstsein hiervon, in den Händen hatte.
Meu sublime amigo e eternamente amado benfeitor!
Sua gentil carta me encoraja, na verdade me desafia, a mais uma vez relatar-lhe sobre mim mesmo da maneira que tantas vezes tive que me permitir fazer a seu pedido, o que para mim é sempre verdadeiramente digno de veneração. Se, portanto, me encontro em dificuldade com relação a isso, a razão para isso certamente não pode estar em nenhum efeito menos inspirador de seu pedido, mas apenas no objeto da comunicação desejada, como o qual tenho de reconhecer a mim mesmo e o que experimento e crio. Muitas vezes tive que relatar com tristeza e alegria sobre esse objeto, que sua bondade sempre inspirou em mim sentimentos tão elevados: Você sabe, meu exaltado amigo, que dependi de você para a tristeza e a alegria, e seu coração, que é sempre magnanimamente bondoso comigo, diz que nunca me foi permitido desesperar quando muitas vezes tive que ver os vagões, nos quais minha paz estava, vacilarem com a dor. Se, depois de sua última carta gentil, eu ainda posso reconhecer hoje que esses pesos são favoráveis a mim, pelo que eu o abençoo do fundo de minha alma, devo, no entanto, ver a dificuldade que agora me sobrecarrega na realização de seu desejo na relutância interior que sinto em mantê-lo em um engano sobre os efeitos posteriores muito sérios que tiveram sobre o estado de minha alma o fato de eu ter visto aqueles vagões balançando tão precária e persistentemente. e persistentemente vacilante. Certamente, o amor finalmente supera tudo, até mesmo todas as dúvidas. No entanto, se eu tiver que lhe dar informações sobre mim hoje e, acima de tudo, falar sobre o trabalho ao qual você dedicou seu importante interesse, devo confessar que as experiências dos últimos dois anos com relação ao destino desse mesmo trabalho não foram benéficas para ele. E é aí que reside a grande dificuldade de minha comunicação. Pois tive que perceber o que era incompreensível para mim, que cada dica a esse respeito permaneceu incompreendida pelo único que tinha meu destino em suas mãos aqui, e de fato com a mais profunda consciência disso.
Wie ich es nun heute anfangen möchte, mich hierin Ihnen verständlich zu machen, will ich abermals versuchen, und ich unternehme diess einfach dadurch, dass ich, wie Sie so huldvoll es wünschen, über mich und mein Werk berichte. — Es ist Ihnen nicht unbekannt geblieben, aus welcher Stimmung und welchem Entschlusse vor nun zwanzig Jahren die Conzeption des grossen Bühnenfestspieles: der Ring des Nibelungen, hervorging. Ich wollte nie mehr ein Werk für unsre bestehenden Theater schreiben, dagegen einen Plan von solcher Grösse ausführen, dass dabei von jeder Verwirklichung durch unsre Operntheater nothwendig abgesehen werden musste. Zu diesem Entschlusse war ich unter dem Befassen mit einem Theater gelangt, welches damals als das beste in Deutschland anzusehen war, und nachdem ich in Dresden Sieben Jahre über meine bis dahin geschriebenen Werke, mit vollstem und reichlichstem Wohlwollen von oben wie von unten, in freiester Stellung und mit der hinreichendsten Macht über die vorzüglichsten Kunstmittel, ganz nach meinen Intentionen persönlich zur Aufführung gebracht hatte. Trotz dieser Vortheile musste ich gerade an den mir ermöglichten, relativ besten Leistungen, den weiten Abstand meiner wahrhaften Intentionen von dem Geiste unsrer Theateranstalten erkennen, worüber ich seitdem andrerseits mich umständlich genug ausgesprochen habe. Zu der Ausführung des Nibelungenringes begeisterte mich nun einzig die Annahme, ihn dereinst unter den ausnahmeweisen Umständen zur Darstellung bringen zu können, welche ich später in dem Vorwort zu der Herausgabe der Dichtung desselben deutlich angab. So, auf das gänzlich Ungewisse hin, unternahm ich die musikalische Ausführung: nachdem ich das "Rheingold" und die "Walküre" im ersten Anlaufe wirklich vollendet hatte, musste ich aber inne werden, dass ich die Kräfte meiner Imagination im Betreff ihrer Ausdauer unnatürlich überschätzt hatte.
Como eu gostaria de começar hoje a me fazer entender para consigo, tentarei novamente e farei isso simplesmente relatando sobre mim e meu trabalho, como vossa majestade tão gentilmente deseja. - Não desconhecido para vós o estado de espírito e a decisão que deram origem à concepção do grande festival cênico O Anel do Nibelungo, há vinte anos. Eu nunca mais quis escrever uma obra para nossos teatros disponíveis, mas queria realizar um projeto de tal magnitude que qualquer realização em nossos teatros de ópera teria necessariamente de ser abandonada. Cheguei a essa decisão ao lidar com um teatro que, na época, era considerado o melhor da Alemanha, e depois de ter encenado pessoalmente as obras que havia escrito até então em Dresden por sete anos, com a mais completa e abundante benevolência tanto de cima quanto de baixo, na posição mais livre e com o poder mais suficiente sobre os meios artísticos mais excelentes, inteiramente de acordo com minhas intenções. Apesar dessas vantagens, tive de reconhecer a grande distância entre minhas verdadeiras intenções e o espírito de nossas instituições teatrais, justamente por causa das performances relativamente melhores que me foram possibilitadas. A única coisa que me inspirou a encenar o Anel do Nibelungo foi a suposição de que um dia eu poderia apresentá-lo nas circunstâncias excepcionais que mais tarde declarei claramente no prefácio da publicação de sua poesia. Assim, diante da total incerteza, empreendi a realização musical: depois de ter realmente concluído o "Rheingold" e a "Walküre" na primeira tentativa, no entanto, tive que perceber que havia superestimado de forma não natural os poderes da minha imaginação em termos de resistência.
Um dem Ausserordentlichen meines Werkes auch in seinem Instrumentalcolorit zu entsprechen, war ich kühn an eine gänzlich neue, noch nie angewendete, reich belebte Textur des Orchester’s gegangen; hierbei hatte ich Vieles, ja fast Alles, als ungemeine, noch nie erprobte Neuerungen, in einem gewissen Sinne mir als Fragen vorzubehalten, welche meine spätere Erfahrung mir selbst erst richtig beantworten sollte, sobald ich dereinst mit dem von mir gedachten Orchester unmittelbar verkehren, und beim lebenvollen Erklingen meiner kühnen Combinationen von der Richtigkeit derselben mich zu überzeugen Gelegenheit fände. Diese lebendige Prüfung bis zur Vollendung des Ganzen hinausschieben zu können, diess war es eben, worin ich mich verrechnet hatte. Als ich den „Siegfried“ sofort auch begann, fühlte ich mich endlich von einem tiefen Mismuth erfasst: ich hörte nichts, um mich blieb es stumm; keiner der neuen Klänge belebte sich; mir grauste es vor meiner Arbeit wie vor einem lebendigtodten Wesen. Ich warf die Papierrollen bei Seite, und sagte mir, dass ich etwas Uebermenschliches, ja etwas Unmenschliches übernommen hatte. — So conzipirte ich den "Tristan“, und warf mich mit Eifer auf die Vollendung dieses Werkes, welches ich, im unabweislichen Bedürfnisse, eine Arbeit von mir auch wieder zu Gehör zu bekommen, gegen meine sonstige Abneigung wieder für das gewöhnliche Theater bestimmte, eben nur um aus diesem gespenstischen Notenpapier-Verkehre herauszukommen. Durch Sie, mein erhabener Freund, wurde mir endlich diese seitdem lange vergeblich ersehnte Aufführung des "Tristan“, unter meiner Leitung und von mir selbst belebt, ermöglicht. Die Wiederbelebung meines plastischen Conzeptionsvermögens wendete ich sofort auf die Wiederaufnahme der Instrumentirung der fertigen Theile des "Siegfried“ an. Grausame Störungen unterbrachen mich in dieser Arbeit. Als ich wieder zu nöthiger Geistesfreiheit gelangte, ersah ich die Möglichkeit einer Aufführung des Nibelungenwerkes durch die Umstände von Neuem weit hinausgerückt; es drängte mich dagegen, wiederum eine Arbeit zu liefern, welche sofort nach ihrer Beendigung zur Aufführung gelangen könnte, weil ich fühlte dass ich dieser unmittelbaren Berührung mit der Tonwirklichkeit noch zur Auffrischung meiner conzeptinen Kräfte bedurfte. Ich habe seitdem die "Meistersinger“ gehört, Dank Ihnen, mein Königlicher Freund, in unvergesslicher Weise! Jetzt galt es, mich von allem Geräusch und Getreibe zurückzuziehen, um meine schön belebten Kräfte der endlichen Ausführung meines grossen Werkes einzig zu widmen. Ich vollendete, sobald einige Ruhe in meine Lebensbeziehungen einkehrte, die Composition des "Siegfried“, während mich zugleich der unsägliche Schmerz der Aufführung des "Rheingoldes“ gegen meinen Willen und ohne meine Mitwirkung, als Münchener Opernvorstellung, traf. Dank den himmlischen Mächten, die mir mit jeder Selbstauf- opferung treu beistanden, durfte ich mich erholen, und nachdem ich das schmerzlichste Gefühl des Vater’s, dem man sein Kind entrissen, um es der Prostitution preiszugeben, überlebt, warf ich mich, wie zur Selbstbetäubung, auf die Composition auch der "Götterdämmerung“, von welcher ich einen grossen, besonders schwierigen Theil wirklich ausführte. Hierüber traf mich nun der zweite Schicksalsschlag: kein Bitten, kein Flehen vermochte es, der "Walküre“ das gleiche Loos wie dem "Rheingold“ zu ersparen; ich musste erleben, dass auch dieses Werk, welches mir selbst noch ein tief geheimnissvolles Räthselnur durch mich selbst zu lösen — war, in den Pfuhl des mir in der Seele verhassten Theaters und sei- ner widerwärtigen Routine geworfen wurde! —
A fim de corresponder à natureza extraordinária do meu trabalho também em sua cor instrumental, abordei corajosamente uma textura de orquestra completamente nova, nunca antes usada e ricamente animada; Com isso, tive que reservar muito, na verdade quase tudo, como inovações imensas, nunca antes testadas, em certo sentido como perguntas para mim mesmo, que minha experiência posterior só responderia corretamente quando um dia eu tivesse contato direto com a orquestra que concebi e tivesse a oportunidade de me convencer da correção de minhas combinações ousadas quando elas soassem vivas. O fato de poder adiar esse teste vivo até a conclusão do conjunto foi exatamente o que eu havia calculado mal. Quando comecei imediatamente o "Siegfried", finalmente me senti tomado por uma profunda confusão: não ouvi nada, tudo ao meu redor permaneceu em silêncio; nenhum dos novos sons ganhou vida; tive medo de meu trabalho como um ser vivo e morto. Joguei os rolos de papel de lado e disse a mim mesmo que havia assumido algo sobre-humano, na verdade, algo desumano. - Assim, concebi o "Tristão" e me lancei com zelo na conclusão dessa obra, que eu, na necessidade indispensável de ter uma obra minha ouvida novamente, contra minha outra aversão, destinei novamente ao teatro comum, precisamente para sair desse tráfico fantasmagórico de papel musical. Por meio de você, meu exaltado amigo, pude finalmente fazer essa apresentação de "Tristão", que há muito tempo eu desejava em vão, sob minha direção e animada por mim mesmo. Imediatamente apliquei o renascimento de minha concepção plástica à retomada da orquestração das partes completas de "Siegfried". Distúrbios cruéis me interromperam nesse trabalho. Quando recuperei a liberdade mental necessária, senti que a possibilidade de executar a obra do Nibelungo havia sido adiada pelas circunstâncias; por outro lado, fui instado a entregar outra obra que pudesse ser executada imediatamente após sua conclusão, porque senti que ainda precisava desse contato direto com a realidade do som para renovar meus poderes conceituais. Desde então, ouvi a "Meistersinger", graças a você, meu amigo real, de uma forma inesquecível! Agora era hora de me retirar de todo o barulho e agitação para dedicar minhas energias maravilhosamente revitalizadas exclusivamente à execução final de minha grande obra. Assim que a paz voltou a reinar em minha vida, terminei a composição de "Siegfried", ao mesmo tempo em que a dor indescritível da apresentação de "Rheingold" contra a minha vontade e sem a minha participação, como uma apresentação de ópera em Munique, me atingiu. Graças aos poderes celestiais, que me ajudaram fielmente com todo o sacrifício pessoal, pude me recuperar e, depois de ter sobrevivido ao sentimento mais doloroso do pai de quem seu filho foi arrancado para ser entregue à prostituição, eu me lancei, como se estivesse em estupefação, na composição do "Crepúsculo dos Deuses" também, da qual eu realmente interpretei uma parte grande e particularmente difícil. Aqui, o segundo golpe do destino me atingiu: nenhuma súplica, nenhum pedido foi capaz de poupar a "Walküre" do mesmo destino que o "Rheingold"; eu tive que experimentar que essa obra, que ainda era um quebra-cabeça profundamente misterioso que só poderia ser resolvido por mim, foi jogada na fossa do teatro e em sua rotina repugnante que eu odiava em minha alma! -
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