Orientações de Goethe para o atores
Regeln für Schauspieler
Die Kunst des Schauspielers besteht in Sprache und Körperbewegung. Über beides wollen wir in nachfolgenden Paragraphen einige Regeln und Andeutungen geben, indem wir zunächst mit der Sprache den Anfang machen.
Dialekt
§ 1
Wenn mitten in einer tragischen Rede sich ein Provinzialismus eindrängt, so wird die schönste Dichtung verunstaltet und das Gehör des Zuschauers beleidigt. Daher ist[82] das Erste und Notwendigste für den sich bildenden Schauspieler, daß er sich von allen Fehlern des Dialekts befreie und eine vollständige reine Aussprache zu erlangen suche. Kein Provinzialismus taugt auf die Bühne! Dort herrsche nur die reine deutsche Mundart, wie sie durch Geschmack, Kunst und Wissenschaft ausgebildet und verfeinert worden.
§ 2
Wer mit Angewohnheiten des Dialekts zu kämpfen hat, halte sich an die allgemeinen Regeln der deutschen Sprache und suche das neu Anzuübende recht scharf, ja schärfer auszusprechen, als es eigentlich sein soll. Selbst Übertreibungen sind in diesem Falle zu raten, ohne Gefahr eines Nachteils; denn es ist der menschlichen Natur eigen, daß sie immer gern zu ihren alten Gewohnheiten zurückkehrt und das übertriebene von selbst ausgleicht.
Aussprache
§ 3
So wie in der Musik das richtige, genaue und reine Treffen jedes einzelnen Tones der Grund alles weiteren künstlerischen Vortrages ist, so ist auch in der Schauspielkunst der Grund aller höheren Rezitation und Deklamation die reine und vollständige Aussprache jedes einzelnen Worts.
§ 4
Vollständig aber ist die Aussprache, wenn kein Buchstabe eines Wortes unterdrückt wird, sondern wo alle nach ihrem wahren Werte hervorkommen.
§ 5
Rein ist sie, wenn alle Wörter so gesagt werden, daß der Sinn leicht und bestimmt den Zuhörer ergreife.
Beides verbunden macht die Aussprache vollkommen.
[83]
§ 6
Eine solche suche sich der Schauspieler anzueignen, indem er wohl beherzige, wie ein verschluckter Buchstabe oder ein undeutlich ausgesprochenes Wort oft den ganzen Satz zweideutig macht, wodurch denn das Publikum aus der Täuschung gerissen und oft, selbst in den ernsthaftesten Szenen, zum Lachen gereizt wird.
§ 7
Bei den Wörtern, welche sich auf em und en endigen, muß man darauf achten, die letzte Silbe deutlich auszusprechen; denn sonst geht die Silbe verloren, indem man das e gar nicht mehr hört.
Zum Beispiel:
folgendem, nicht folgend'm.
hörendem, nicht hörend'm etc.
§ 3
Assim como na música a realização correta, exata e clara de cada som é a base de toda performance artística , na arte da atuação a base de toda recitação e declamação superior é a pronúncia clara e completa de cada palavra.
§ 4
A pronunciação é completa, entretanto, quando nenhuma letra de uma palavra é suprimida, mas quando todas irrompem de acordo com seu verdadeiro valor.
§ 5
Ela é clara quando todas as palavras são pronunciadas de tal forma que o significado é fácil e definitivamente compreendido pelo ouvinte.
Os dois {aspectos] combinados tornam a pronúncia perfeita.
[83]
§ 6
O ator deve se esforçar para adquirir tal pronunciação, levando bem a sério como uma letra engolida ou uma palavra pronunciada de maneira imprecisa muitas vezes torna a frase inteira ambígua, o que faz com que a plateia saia da ilusão e, muitas vezes, mesmo nas cenas mais sérias, seja induzida ao riso.
§ 7
Nas palavras terminadas em "em" e "en", deve-se tomar cuidado para pronunciar a última sílaba claramente; caso contrário, a sílaba se perde, pois o e não é mais ouvido.
Por exemplo:
folgendem, e não folgend'm. {seguindo e não "seguindo"}
hörendem, e não hörend'm etc. {ouvindo e não "ouvindo"]
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